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Der Weiße Riese aus Wustweiler

Schreinermeister Georg Johänntgen hat ein leidenschaftliches Hobby: Der 56-Jährige züchtet Kaninchen, und das mit großem Erfolg. Seine Passion gilt einer besonderen Rasse – den Deutschen Weißen Riesen.

Der Mann ist ein Phänomen, weil stets gut gelaunt und nimmermüde in seinem vielfältigen Tun: Georg Johänntgen ist durch und durch eine positive Erscheinung und eine Institution in Illingen, genauer noch, in seiner Heimatgemeinde Wustweiler. Dort betreibt er in Bahnhofsnähe auch seine Schreinerei mit derzeit vier Mitarbeitern. Dort stehen auch seine Kaninchenställe, dort „wohnt“ dann eben auch der preisgekrönte Deutsche Weiße Riese, den wir hier näher vorstellen wollen. Da Kaninchen in Züchterkreisen meist keine Namen, sondern nur Nummern haben, Namen aber oft hilfreich sind, wollen wir das schöne Tier hier der Einfachheit halber einmal „Michael“ nennen.

„Michael“ ist auffallend schön und schüchtern. So ein Fototermin scheint purer Stress für das Albino-Tier mit den geheimnisvoll roten Augen und dem samtweichen Fell, das man immerzu streicheln möchte ob seiner überaus zarten und gepflegten handschmeichelnden Haptik.

Ein Wonneproppen, der gut 7,9 Kilogramm schwere Weiße Riese aus Wustweiler, den Georg Johänntgen bis zur Saarlandmeisterschaft gepäppelt hat. Bei den Landesmeisterschaften in Bliesen im vergangenen Jahr hatte sein reinrassiger „Deutscher Riese weiß“ keine Mühe, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Kein Wunder, denn Georg Johänntgen weiß, was er tut. Seit 44 Jahren betreibt er das Hobby, das er von seinem Opa übernommen hat. „Als mein Opa tot war, wurde mir klar, dass hier etwas fehlt. Immer hatten wir Kaninchen und plötzlich war da eine Leere – das konnte nicht sein. Deshalb habe ich mich schon als Bub für die Rassekaninchenzucht entschieden.“ Es braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden, dass der engagierte Kommunalpolitiker mit schwarzem Parteibuch diesen Schritt niemals bereut hat und sichtlich stolz auf seine Tiere ist, die ein ums andere Mal genügend Punkte von der strengen Meisterjury bekommen, dass sie sich „Landesbeste“ in einer der vier Zuchtgruppen nennen dürfen.

Nur logisch, dass Georg Johänntgen auch dem örtlichen Züchterverein angehört, der sich SR 47 Wustweiler nennt. Das „SR“ steht für Saarland, „47“ für die Ortsgruppe, der Zusatz Wustweiler steht also nur für die Nichtzüchter unter der Bevölkerung im Namen. Experten wissen auch so, wo der Verein zu verorten ist. Leider nur noch vier Züchter gibt es im Ort, sagt der Schreinermeister, der auch Obermeister des Innungsbezirkes St. Wendel Neunkirchen ist, mit hörbarem Bedauern in der Stimme. Er selbst unterhält 33 Boxen, also Kaninchenställe, mit 40 bis 50 Tieren pro Jahr. Wie in vielen vergleichbaren Vereinen fehlt es auch in Wustweiler an Nachwuchs, also an jungen Menschen, die das so überaus populäre und immer noch weit verbreitete Hobby im Saarland betreiben. Georg Johänntgen holt zum verbalen Rundumschlag aus, als er dies erzählt: „Die jungen Leute gucken doch heute nur noch in ihre Smartphones und sehen oft gar nicht mehr, was um sie herum passiert. Das ist eine Katastrophe. Die Gesellschaftsfähigkeit unserer Kinder wird immer schlechter und lässt erkennbar nach. Das macht mich traurig.“

Georg Johänntgen selbst hat Glück, teilt er doch sein Hobby mit seinem Sohn Georg Johänntgen junior, der mit seinen 33 Jahren ihm auch in der Schreinerei nachfolgen wird. „Zumindest sieht es im Moment so aus“, sagt der Papa und zeigt stolz die Saarlandmeister-Urkunde von „Michael“. Dort steht zu lesen: „Anlässlich der Landesrassekaninchenschau Saar errang der Züchter ZGM Johänntgen Georg mit der Rasse Deutsche Riesen weiß und 386,0 Punkten den Titel Landesmeister 2015.“ Züchter ZGM Johänntgen Georg? Ja, das ZGM steht für Zuchtgemeinschaft, also die erfreuliche Zusammenarbeit von Vater und Sohn gleichen Namens im Dienste der Rassekaninchenzucht.

Apropos! Was sich so harmlos anhört, nach einem ganz gewöhnlichen Hobby, kann auch als Metapher für eine gesellschaftskritische Analyse stehen, wie sie Georg Johänntgen nur zu gerne macht. Der Mann, muss man wissen, ist leidenschaftlicher Saarländer, noch mehr Illinger und am meisten hält er auf Wustweiler. Umso schmerzlicher und nachvollziehbar ist es für ihn, wenn in seiner Heimat etwas im Argen liegt, was so nicht sein kann. Er macht das an der Deutschen Meisterschaft in Karlsruhe auf, bei der im letzten Jahr über 33.000 Kaninchen ausgestellt wurden. „Was meinen Sie, was solch eine Veranstaltung für Menschen in die Region zieht, wieviele Übernachtungen sie generiert und wieviel Geld mit ihr und um sie in der jeweiligen Region erlöst wird? Das ist unglaublich!“

Georg Johänntgen redet sich in Rage wenn er bemerkt, dass es im Saarland schon ewig keine Meisterschaft dieser Größenordnung mehr gegeben hat. Doch er erinnert sich noch gut, dass beim letzten Mal alle Hotelzimmer bis weit über Eppelborn hinaus ausgebucht waren, als sich die besten Kaninchenzüchter Deutschlands auf dem Saarbrücker Messegelände zum Wettstreit getroffen haben. „Doch das ist ewig her und kommt so schnell auch nicht wieder“, mutmaßt er und holt zum Rundumschlag aus: „Jetzt wollen sie das Messegelände ganz abwickeln, ein ordentliches Fußballstadion haben wir auch nicht, geschweige denn eine passable Veranstaltungshalle und wenn ich mir das Desaster um das Neubauprojekt der htw Saar anschaue…“

Georg Johänntgen ist in diesem Moment hörbar unzufrieden mit den Entscheidern im Saarland. Denn er ist ein Macher und Hansdampf in vielen Gassen, der in dritter Generation den Familienbetrieb führt. Und er ist mit einem speziellen Gen ausgestattet, wie er selbst sagt. Dieses bewirkt nur eins – ob bei der Kaninchenzucht, in der Schreinerei oder im Gemeinderat: „Wenn ich etwas mache, dann richtig!“ Der Weiße Riese aus Wustweiler ist das beste Beispiel dafür…

Mehr Infos:

Georg Johänntgen
Schreinerei und Bestattungen
Am Bahnhof 1
66557 Illingen
Telefon 06825-3871
E-Mail info(at)schreinerei-johaenntgen.de
www.schreinerei-johaenntgen.de