Investition in hypermodernen Küchentraum

Neunzehn Preisträger in 18 Kategorien vom Apartment bis hin zur Mega-Yacht, edle Skulpturen, eine hochkarätig besetzte Ehrenjury unter dem Vorsitz von Peter Dautzenberg, 80 handverlesene Gäste und dazu der exklusive Rahmen der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin – das waren die Zutaten für die glanzvolle Verleihung der „Finest Interior Awards 2015“. Mit dabei unter den Ausgezeichneten: das Architekturbüro Prof. Rollmann + Partner aus Homburg mit einem von der Bau- und Mö- belschreinerei Hodapp in Saarbrücken umgesetzten Konzept für eine aufwendig umgebaute Küche in einem Privathaus in Blieskastel-Lautzkirchen.

Mit dem „Finest Interior Award“ werden übrigens europaweit Innenarchitekten, Interieur-Designer und Ausstatter für herausragende Arbeiten bei der professionellen, ganzheitlichen Einrichtung von neuen und auch zu revitalisierenden Objekten im privaten sowie im gewerblichen Bereich gewürdigt.

Fester konzeptioneller Bestandteil des „Finest Interior Award“ ist es dabei, diesen europäischen Award für professionelles Einrichten zusammen mit jährlich wechselnden Partnerländern und immer in der jeweiligen Botschaft des Partnerlandes in Berlin zu überreichen.

Zum schnöden Kochen (fast) zu schade ist ein in dieser Weise ausgezeichnetes Projekt, das in einem jetzt liebevoll umgebauten Haus direkt am Wald steht und dessen beeindruckender Mittelpunkt eine schneeweiße Küchenlandschaft ist, die man nur als ästhetischen Traum bezeichnen kann – ausgestattet mit allem, was momentan technisch möglich und bezahlbar machbar ist. Der dies sagt, ist Karl-Friedrich Hodapp, Inhaber der gleichnamigen Bau- und Möbelschreinerei in Saarbrücken und als Landesinnungsmeister und Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar e. V., oberster Repräsentant der Schreiner im Saarland. Ein stolzer „Bauherr“, denn was hier geschaffen wurde, kann sich wahrlich sehen lassen.

Aufgabe war es, eine Einbauküche aus Rückwand- und Seitenschrank sowie einen Mittelblock herzustellen und zu montieren. Was sich zunächst so profan anhört, hat es bei näherer Betrachtung echt in sich und verdeutlicht, warum die Jury des „Finest Interior Award“ das Gesehene für preiswürdig erachtet hat.

Beispiel Mittelblock: Dahinter verbirgt sich ein 3,30 Meter langer, 1,20 Meter breiter und 93 Zentimeter tiefer Kubus mit integriertem Induktionskochfeld, einer riesenhaften, fugenlosen Quarzsteinplatte und einer futuristisch anmutenden Mischbatterie namens Blanco colina sowie einer großzügigen Edelstahlunterbauspüle, die einen halben Quadratmeter misst. Um keinen Platz ungenutzt zu lassen, sind ringsum Schränke mit sanft gleitenden Einschüben mit extrem durchdachter Aufteilung montiert. Alle Schränke sind mit auf Hochglanz polierten Acrylglas-Fronten ausgestattet, was der gesamten Konstruktion eine unglaubliche Harmonie gibt.

Der Clou: Bis auf die (sinnvollerweise) hochgebaute Spülmaschine sind alle Schränke mit Push-Mechanik ausgestattet. Also – Sesam öffne dich – mit quasi unsichtbarer Öffnungsmechanik, was dem gesamten Küchenraum eine zarte Eleganz verleiht. Die ganze Raffinesse der Gesamtkonstruktion lässt sich wunderbar am von außen unscheinbaren Gewürzschrank begreifen, der mit vorbildlichem Service aufwartet, indem er etwa eine Trittleiter integriert hat, die kinderleicht zu bedienen ist und es den Hausherren leicht macht, auch das ganz oben platzierte Safran-Gewürz mühelos zu erreichen. Hier wird schnell klar, dass eben kleinste Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen, die freilich auch ihren Preis haben. So mussten die Lautzkircher Küchenliebhaber für die Gesamtkonstruktion rund 42.000 Euro berappen. Eine Investition fürs Leben, die sich allemal lohnt, weil sie perfekt die übrigen Umbaumaßnahmen in dem über 30-jährigen Haus ergänzt und unterstreicht.

Für Karl-Friedrich Hodapp ist es immer wieder eine schöne Herausforderung, wenn er solche Projekte umsetzen darf und dabei so viele Freiheiten und Ideen einbringen kann, dass es selbst Spaß macht und der Kunde beeindruckt ist. Dies war bei diesem Auftrag klar der Fall.

An dieser Stelle lohnt sich auch der Blick auf die Selbstdarstellung des Architekturbüros, das mit seinen Ideen aus einem früher kleinen und engen Küchenraum eine helle Traumküche mit Platz nach allen Seiten geschaffen hat: „Wir sind ein Team aus Architekten, Innenarchitekten und Designern. Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Bauherren individuelle Lösungen. Wir garantieren eine konstruktive Auseinandersetzung beim Entwurf und in der Umsetzung. Als Architekten und Innenarchitekten planen und bauen wir Gebäude, Innen- und Au- ßenräume.“ Der wichtigste Satz aber kommt zum Schluss und beschreibt aufs Vortrefflichste das in Lautzkirchen Gesehene: „Unsere Arbeit unterstützt Individiualität.“ Oh, ja!

Die Referenzliste des Gestaltungsunternehmens Prof. Rollmann + Partner ist lang und eindrucksvoll und reicht vom Logistikzentrum des Transportunternehmens Omlor in Homburg bis hin zum Saarbahn-Viadukt im Heusweiler Ortsteil Eiweiler. Hinzu kommen markante Bauten für die Theiss Naturwaren GmbH in Homburg (Produktions- und Verwaltungsgebäude) und die Inneneinrichtung des allseits beliebten Ristorante Roma in der Saarbrücker Congresshalle. Auch SAP in St. Ingbert, das Geschäftshaus Bentz in Saarbrücken, die Gebäude der Firmen Wegener und Maurer sowie das EKO Hotel im nigerianischen Lagos finden sich auf der Liste der vorzeigbaren Projekte. Hierbei wird klar, dass Hans Rollmann besonders bei seinen Innenarchitektur-Projekten seine ganzen Stärken ausspielt – und hier wird auch sein Werdegang nachvollziehbar. Der kleine Saal der Saarbrücker Congresshalle mit den schuppenartig geschichteten Holzelementen macht klar, dass Hans Rollmann seine Wurzeln in der handwerklichen Holzbearbeitung nicht vergessen hat. Ein echter „Hölzerner“ ist er dennoch nicht. Denn dieser Werkstoff wird nur dort eingesetzt, wo er seinen Platz und seine Berechtigung hat. Überall sonst dominieren Rollmanns Lieblingswerkstoffe Edelstahl, Glas und mineralische Oberflächen. Seine Innenarchitekturen inszenieren sich niemals selbst. Sie bieten Bühnen, auf denen die jeweiligen Themen inszeniert werden können. Sei es nun das private Leben oder die Öffentlichkeit eines Restaurants. Sehr früh geschah dies im „La Touraine“, das noch für die 1970er- und 1980er-Jahre steht, und später zum Restaurant „Roma“ umgearbeitet wurde. Hier besitzt das Lokal durchaus dekorative Elemente, diese werden aber so sparsam und raumbildend eingesetzt, dass die Halbwertszeit der Raumgestaltung mindestens der Lebensdauer eines Restaurantkonzeptes entspricht.

Wenn man dies alles weiß und berücksichtigt, ist es nur logisch, dass auch das Privathaus von Marietta und KarlFriedrich Hodapp in Saarbrücken aus dem Jahr 2009 die unverkennbare Handschrift von Architekturlegende Hans Rollmann trägt. Im saarländischen Künstlerlexikon steht über das Haus Hodapp zu lesen: „Es hat durchaus klassizistische Anklänge – und rutscht dennoch nicht in eine plumpe Postmoderne ab.“

Selbiges lässt sich unter anderem auch für den großzügigen Küchenneubau in Lautzkirchen sagen, dessen stringente Einfachheit und versteckte Komplexität nicht nur das Auge des laienhaften Betrachters beeindrucken können. Die renommierte Fachjury des „Finest Interior Award“ hat mit sicherem Gespür die richtige Küche preisgekrönt.

Ehre, wem Ehre gebührt: Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle, dass die Planung und Ausführung des Projektes durch Daniela SachsRollmann erfolgte, die seit 30 Jahren zusammen mit Ihrem Mann im Team zusammenarbeitet. Beide sind Innenarchitekten und Architekten sowie Partner des Architekturbüros Prof. Rollmann + Partner.  

Mehr Infos: 

■ Schreinerei Hodapp GmbH   
Untertürkheimer Straße 37 
66117 Saarbrücken 
Telefon 0681-960150
E-Mail info(at)schreinerei-hodapp.de
www.schreinerei-hodapp.de

■ Architekturbüro   Prof. Rollmann + Partner
Michelinstraße 13
66424 Homburg
Telefon 06841-7030700
E-Mail   info(at)architekten-prof-rollmann.de
www.architekten-prof-rollmann.de

■ www.finestinterioraward.com