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Freude im Achteck über 47 neue Schreinergesellen

44 Männer und drei Frauen haben das Ziel in der Sommergesellenprüfung 2019 im saarländischen Schreinerhandwerk erreicht. Eine von ihnen, Hannah Grünbeck, ist die Siegerin beim Wettbewerb „Ich entwerfe mein Gesellenstück“ – mit einem achteckigen Solitärmöbel.

Bildnachweise: HKH Saar

Bildnachweise: Hannah Grünbeck

Bildnachweis: HKH Saar

Uff, geschafft! Das war ein hartes Stück Arbeit, die sich aber gelohnt hat, denn jetzt ist die Zeit der Lehre für 44 Männer und drei Frauen aus – und vorbei. Sie dürfen sich jetzt Schreinergesellen nennen. Glückwunsch!

Aber von vorne: Die Gesellenprüfung startet für 18 Lehrlinge am 20. Mai mit der siebenstündigen Arbeitsprobe in der Schreinerlehrwerksatt in Saarbrücken-Von der Heydt. Zwei weitere Gruppen folgen an den darauffolgenden Tagen. Die Arbeitsprobe, ein Entwurf von Schreinermeister David Hartmann, bestand aus einer kleinen Garderobe, die mit Schlitz-und-Zapfen- Verbindung, Ausklinkungen und Schrägen herzustellen war.

Am 27. Mai folgt für 55 Lehrlinge dann der theoretische Teil der Gesellenprüfung, der bei der Handwerkskammer des Saarlandes und am TGBBZ Neunkirchen stattfindet. Die Theorieprüfung gibt es in den Fächern Gestaltung und Konstruktion, Planung und Fertigung, Montage und Service sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Natürlich gehören zur Prüfung auch Zeichnen, Kalkulieren und die Berechnung eines Kundenauftrags zur Renovierung eines Wohnhauses.

Vor dem Ziel steht noch Teil II der praktischen Prüfung für die Lehrlinge an, das Gesellenstück. Vom 28. Mai bis 19. Juni werden so in der Schreinerlehrwerkstatt insgesamt 55 Gesellenstücke in jeweils 38 Stunden an fünf Tagen gefertigt. Zu fertigen war ein filigranes Dielenmöbel, designt von der Gewinnerin des Wettbewerbs „Ich entwerfe mein Gesellenstück“, Hannah Grünbeck. Ihr „Achteck“ besteht aus einem beschichteten HPL-Korpus mit integrierter Klappe und einem offenen, gezinkten Eichen-Kasten. Prüfungsausschussvorsitzender Claus Ames: „Das Prüfungsstück hat von den Prüflingen in der vorgegebenen Zeit viel Geschick und Konzentration verlangt.“

Insgesamt können bei der Lossprechungsfeier im Rahmen der Meisterstückausstellung nun 47 Gesellenbriefe überreicht werden. Elf von insgesamt 58 Prüflingen haben die Prüfung leider nicht bestanden, davon sind fünf in der Praxis, vier in der Theorie und zwei in Praxis und Theorie gescheitert. Besagte Lossprechungsfeier, also die traditionelle Feier zur Übergabe der Gesellenbriefe für die Junggesellinnen und Junggesellen der Wohnhandwerker (Schreiner, Raumausstatter und Fachpraktiker Holzbearbeitung), findet am Dienstag, 27. August, um 18.30 Uhr im FinanzCenter der Sparkasse Saarbrücken (Am Neumarkt 17) statt.

Dort wird von den Junggesellinnen eine Frau besonders im Fokus stehen, die entschlossen zur Selbstständigkeit strebt – und daraus auch keinen Hehl macht. Gemeint ist Hannah Grünbeck, die Siegerin beim diesjährigen Wettbewerb „Ich entwerfe mein Gesellenstück“ der saarländischen Schreinerinnung. Ihr Entwurf eines filigranen Dielenmöbels fand bei der Auswahl durch den Berufsbildungsausschuss den meisten Zuspruch und wurde nun in der Sommer- Gesellenprüfung von allen Prüflingen nachgebaut. Und wenn man die junge Schreinerin aus Sulzbach kennenlernt, wundert es einen nicht, dass sie die Prüfung mit Bravour bestanden hat: beste Punktzahl beim Gesellenstück (95 Punkte) und sowohl im praktischen wie auch im theoretischen Teil die Note sehr gut. „Ich ging auf die Waldorfschule und dort hatte mir schon immer der Werkunterricht besonders gut gefallen“, sagt die 25-Jährige. Eine gewisse erbliche Vorbelastung ist auch vorhanden, denn der Vater ist Zimmerermeister. Dennoch kam sie eher durch Zufall zur Schreinerlehre. „Irgendwie hat mir das Studium der Forstwirtschaft in Freising nicht so ganz gefallen und ich wollte was mit meinen Händen machen. Als ich an einer Schreinerei vorbeikam, entschied ich mich ziemlich spontan für eine Lehre.“ Mit der war sie sehr zufrieden, vor allem mit dem in Bayern üblichen Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), also dem ersten Ausbildungsjahr komplett in der Berufsschule. „Dort haben wir so viel Zinken und Überplattungen mit Massivholz gelernt, wie man es sich hier im Saarland kaum vorstellen kann. Mir hat das aber sehr gut gefallen.“ Anfang Februar hat es Hannah Grünbeck dann wieder ins Saarland gezogen. Sie macht die restlichen fünf Monate ihrer dreijährigen Ausbildungszeit bei der Schreinerei Bohm in St. Ingbert – und besteht mit Bravour die Prüfung. Alle Achtung!

Auf den Hinweis ihrer Mutter, man habe viel und intensiv im bayerischen Betrieb Schleifen gelernt, entgegnet Hannah spontan: „Das ist bei Massivholz halt notwendig und dabei lernt man, eine gewisse Ausdauer zu kriegen, Sachen durchzuziehen und zu machen, die andere vielleicht nicht machen wollen.“ Was zeigt, dass die sympathische Jung-Schreinerin sich für keine Arbeit zu schade ist.

Sie wird ab August nun die einjährige Meisterschule in Saarbrücken besuchen und zeigt sich entschlossen, nach dem Meisterbrief in die Selbstständigkeit zu gehen. Dabei soll und wird der Papa Hilfestellung geben. Hannah Grünbeck wird da sicherlich ihren Weg auch so gehen, wie bei ihrem Entwurf für das Gesellenstück. Im Saarland wird bekanntlich ein einheitliches Gesellenstück angefertigt, während sonstwo ein individueller Entwurf hergestellt wird.

Als sie im Februar erstmals in Saarbrücken in die Berufsschule kam, war ihr die Modalität noch gar nicht bekannt und sie hatte dann 14 Tage, um ein kompatibles Stück für die hiesigen Anforderungen zu entwerfen. „Ich wollte einfach nichts Viereckiges machen, sondern irgendwie etwas, was schräg ist“, sagt Hannah Grünbeck zu ihrem Möbelstück, das neben gestalterischen Feinheiten auch einige handwerkliche Herausforderungen bereithält.

Jetzt steht ihr Achteck als Solitärmöbel im Eingangsbereich bereit, um Geldbeutel oder Schlüssel sicher in seinem mit HPL beschichteten Korpus aufzubewahren. Der offene untere Kasten aus Eiche wird von Hand gezinkt. „Mein Entwurf steht ganz im Sinne der Symbiose und Zusammenführung. Mit den beiden übereinander liegenden verdrehten Quadraten aus Massivholz und Plattenwerkstoff will ich das harmonische Zusammenleben zweier Gegensätze verdeutlichen.“ Der Prüfungsausschuss nahm diese Vorlage gerne an und überließ die Farbauswahl für den Plattenwerkstoff den Prüflingen. Am besten passt aber vielleicht doch der Vorschlag von Hannah Grünbeck mit einem dunklen Purpurton, wie er bei ihrem eigenen Stück zu sehen ist.