Mit Tradition neu für die Zukunft aufgestellt
Schon von weitem beeindrucken die Dimensionen der riesigen Halle, die als Solitär auf dem neuen „Industriegebiet BAB 1 Am Schaumberg“ in Tholey so richtig Eindruck machen kann. Dort trifft sich gleich eine Abordnung des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar auf Einladung der Hausherren. Motto: Tue Gutes und rede darüber. Gerne.
Geschäftsführer Wolfgang Marekfia macht den Anfang und ist sich sicher: „Mit dem Bau des EUROFER Logistikzentrums haben wir einen großen Schritt in die Zukunft gemacht. Auf einer Gesamtfläche von 5.500 Quadratmetern erstreckt sich das neue Lager auf dem Grundstück in Tholey und beherbergt als Herzstück ein automatisches Kleinteilelager mit 13.000 Stellplätzen. Mit einer Gesamtinvestition von drei Millionen Euro ist das Logistikzentrum eine Investition in die Zukunft am Standort Saarland und auch für ganz Südwestdeutschland und Luxemburg.“
Der Leiter des Logistikzentrums, Georg Eberle, fasst die wichtigsten Punkte der Neuinvestition zusammen: „Unser Lagersortiment umfasst über 35.000 Produkte, die wir auf 12.586 Quadratmeter Lagerfläche am Standort Tholey bevorraten. Daneben sorgen eine Scannerlösung sowie ein neues ERPSystem für einen reibungslosen Ablauf im Lager. Dadurch können wir unsere Belieferung zum Kunden noch weiter optimieren und auftretende Fehler auf ein Minimum reduzieren. Insgesamt kümmern sich 27 Mitarbeiter und drei Fahrer im Schichtbetrieb um den reibungslosen Betrieb der Anlage. Unser Ziel ist immer die Kundenzufriedenheit und wir wollen mit diesem Schritt den wachsenden Anforderungen unserer Kunden gerecht werden.“
Auf Nachfrage konkretisiert der Logistikleiter das Angebot der EUROFER Gruppe für die Wohnhandwerker-Betriebe: „Wir haben zudem die Möglichkeit, auf das Zentrallager des größten europäischen Einkaufsverbandes ‚E/D/E‘ in Wuppertal zuzugreifen. Auch wenn die von Ihnen gewünschten Produkte mal nicht Bestandteil unseres Lagersortiments sind, können Sie sich ruhig auf uns verlassen. Wir machen in der Regel in kürzester Zeit auch Unmögliches möglich.“
Hört sich gut an, wie aus den Gesichtern der Wohnhandwerker-Abordnung abzulesen ist. Neben Verbandsgeschäftsführer Michael Peter und dem Landesinnungsmeister und Verbandsvorsitzenden Karl Friedrich Hodapp sind noch Peter Dincher, Raphael Haas, Georg Johänntgen, Rolf Jung, Gerhard Weiand, Manfred Johann und Christian Kirsch der Einladung der EUROFER Gruppe gefolgt. Und diese sind beim ausgedehnten Hallenrundgang merklich erstaunt, dass die Vollautomatisierung hier noch längst nicht Einzug gehalten hat. Die Gründe dafür erläutert Mitgesellschafter und Geschäftsführer Wolfgang Marekfia: „Es war uns wichtig, nicht zu viele Schritte auf einmal zu gehen. Damit haben sich schon andere Firmen eine blutige Nase geholt und Kunden und Mitarbeiter nachhaltig verstört. Wir haben deshalb beschlossen, erst einmal nur einen Teil vollautomatisch laufen zu lassen und gemeinsam mit den Mitarbeitern die nächsten Schritte zu planen. Lieber alle – auch emotional – mitnehmen und einbinden, als auch nur einen zu verschrecken.“ Klingt mutig aber plausibel. Und so kommt es, dass die Abläufe und der Versand hier meist (noch) von Menschenhand gesteuert werden. Immerhin, so Wolfgang Marekfia, habe man die Abschaffung der unzeitgemäßen Packlisten und ein Lagerverwaltungssystem in Planung.
Christian Bastuck, Vertriebsleiter der Klaus Baubeschläge GmbH, ergänzt die Ausführungen durch eindrucksvolle Zahlen: „Täglich verlassen hier 350 bis 400 Lieferungen das Lager auf dem Weg zu den Kunden, in der Spitze waren es auch schon mal 450.“ Und das Beste: „Bei Lagerbestellungen bis 12 Uhr ist die Ware in der Regel am nächsten Tag zugestellt.“ So jedenfalls das Ziel, das mit dem neuen Logistikzentrum (zuvor gab es drei in der Gruppe) in verkehrstechnisch günstiger Lage in greifbare Nähe rückt.
Momentan umfasst die EUROFER Gruppe übrigens zwölf Firmen (siehe Info), die Zentrale des Verbundes sitzt mit dem Mutterunternehmen Klaus Baubeschläge in Saarbrücken. Mit derzeit 443 Mitarbeitern an 17 Standorten wurden zuletzt 115,5 Millionen Euro Umsatz erzielt. Es handelt sich hier um ein 1936 gegründetes Familienunternehmen im Wandel, mit einer tragfähigen Nachfolgeregelung innerhalb der Marekfia-Familie. Das Sortiment umfasst Werkzeuge und Arbeitsschutz, Fenstertechnik, Bauelemente, Türtechnik, chemische Produkte, Befestigungstechnik und Möbelbeschläge.
Außerdem – und das kann für saarländische Wohnhandwerker-Betriebe noch von Bedeutung werden, versteht sich die EUROFER Gruppe als Partner des Handwerks – gerade in Zeiten des digitalen Umbruchs, die die Branche heftig durchrüttelt. Das geht los mit den Bestellmöglichkeiten, die sich inzwischen auf EUROFER-Portal, ADM, Ladentheke, Telefon, Fax, E-Mail und WhatsApp erweitert haben. Aber auch der Einsatz digitaler Werkzeuge für Schreiner zählt zu den Kernkompetenzen von EUROFER. So gibt es am 15. Juni am Standort Saarbrücken einen Workshop zum Thema „E-Service von Blum – schnell, effizient und fehlerfrei Korpusse planen und Beschläge auswählen“. Vorteile für den Schreiner: automatische Ausgabe vollständiger und geprüfter Stücklisten, die direkt an die Fertigung gesendet werden und Artikellisten, die direkt im EUROFERPortal bestellt werden können. Der Fortbildungstag für die Wohnhandwerker-Vertreter war in jedem Fall lohnend: analog wie digital!
Mehr Infos:
EUROFER GdbR, Klaus Baubeschläge
GmbH, Koßmannstraße 39-43,
66119 Saarbrücken,
Telefon 0681-98620
EUROFER Logistikzentrum,
Industriepark BAB 1, Am Schaumberg 5,
66636 Tholey-Theley,