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Ministerin auf dem „Holzweg“

Die saarländische Umweltministerin Petra Berg hat mit Verantwortlichen des SaarForst-Landesbetriebes und der Schreinerinnung des Saarlandes ein ambitioniertes pädagogisches Waldkonzept seiner Bestimmung übergeben.

Bildnachweise: HKH Saar

Die Ministerin hat Humor, macht sie doch selbst den Gag, der als Überschrift für diesen Artikel ein Hingucker mit Potenzial zum Schmunzeln ist. Dass Politiker sich selbst auf die Schippe nehmen, ist bekanntlich längst keine Selbstverständlichkeit. Glückwunsch, Petra Berg! Die SPD-Politikerin ist seit 2022 Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz und der Justiz des Saarlandes. Mitte September weilte Berg als Umweltministerin in Von der Heydt, um im Saarbrücker Stadtwald den „Holzweg“ einzuweihen.

Mit dem Projekt „Holzweg“ und der Unterstützung des SaarForst-Landesbetriebes möchte die Schreinerinnung des Saarlandes zeigen, wie aus einem Baum ein Möbelstück wird und zugleich für die Holzberufe werben. Das Projekt besteht aus zwölf Schautafeln und einem pädagogischen Konzept für Schüler der Klassenstufe 8. Das Umweltministerium fand die Idee förderwürdig und übernahm die Projektkosten. Klar, dass sich die Chefin persönlich überzeugen wollte, dass das von ihr genehmigte Geld gut angelegt ist.

Ist es, sagt sie, nachdem eine kleine Waldwanderung von rund zwei Kilometern zu allen zwölf Schautafeln abgeschlossen ist und mit einem gut gekühlten Glas Crémant auf das Projekt angestoßen werden konnte. Die aufwendig in der Schreinerlehrwerkstatt gefertigten Schautafeln wurden von Revierförster Urban Backes (siehe auch Text ab Seite 30) an strategisch günstigen Stellen im Wald platziert und sind somit ab sofort für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wurde auch höchste Zeit, dass der Anekdote, die unter den Ausbildungsmeistern in der Schreinerlehrwerkstatt die Runde macht, etwas Konstruktives entgegengesetzt wird: „Fragt man die Schüler beim Schnupperpraktikum, welche Holzarten sie kennen, kommt nicht selten als erste Antwort „Ikea- Holz“. Was sich beim ersten Hören vielleicht noch witzig anhören mag, zeigt in Wahrheit, wie dringend nötig das Aufklärungsprojekt „Holzweg“ ist. Die Innung organisiert unter anderem rund 220 Schreinerbetriebe im Saarland und verfolgt mit dem Projekt „Holzweg“ das Ziel, den Weg des Holzes vom Baum bis zum fertigen Schrank erfahrbar zu machen und so einen Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften zu leisten. Denn oft besteht keine Vorstellung davon, welche Arbeitsschritte vom Baum im Wald bis zum Schrank im Wohnzimmer notwendig sind.

Doch damit nicht genug. Um die Nachhaltigkeit und Ernsthaftigkeit des Projekts zu unterstreichen, hat der Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar ein pädagogisches Konzept erstellen lassen, mit dem interessierte Lehrer eine Unterrichtseinheit „Vom Baum zum Schrank“ gestalten können. Soll heißen: Vor oder nach dem Besuch im Wald und in der Schreinerlehrwerkstatt werden die Schüler umfassend im Unterricht aufgeklärt, wie und was der „Holzweg“ ist. Eine runde Sache, findet auch Ministerin Berg: „Das Projekt ist einmalig im Saarland und ich kann mir gut vorstellen, dass es für die Schülerinnen und Schüler sehr spannend sein wird, den ‚Holzweg‘ zu besuchen.“

Verbandsgeschäftsführer Michael Peter erläutert das Konzept: „Die zwölf Schautafeln im Wald sind logisch nummeriert, genauso wie das Holz seinen Weg vom Baum zum Schrank nimmt. In Schritt eins gibt es einen kurzen geschichtlichen Abriss zum Thema Forstwirtschaft. Dort steht unter anderem zu lesen: Heute ist der Wald weitgehend Kulturland, das heißt, die Bäume im Wald haben sich nicht selbst vermehrt, sondern wurden gezielt gepflanzt. Das gilt umso mehr, als dass der Klimawandel bestimmten Baumarten mehr zusetzt als anderen und sich zum Beispiel Eichen weniger empfindlich gegenüber Trockenschäden zeigen als Fichten.“

Schautafel zwei ist dem Holzeinschlag gewidmet, in Schritt drei geht es um Abtransport, Sägewerk und Trocknung. Nur konsequent, dass Tafel vier der Vermarktung und dem Holzhandel gewidmet ist. Dort ist etwa zu erfahren, dass 2020 die Waldfläche im Saarland 85.715 Hektar oder 857 Quadratkilometer betragen hat, was 33 Prozent der Landesfläche entspricht. Die gesamte Waldfläche in Deutschland kommt auf die gleiche Prozentzahl. Schritt fünf gehört der Holzverarbeitung mit Spanplatte und Co. Zur Halbzeit, also bei Schautafel sechs und sieben, wird das Wichtigste behandelt, nämlich Schreiner und Möbelindustrie.

Ab Schautafel acht gibt es Aufklärung zu den Holzarten, die in unseren Wäldern vorherrschen. Hierzu gibt Thomas Steinmetz, Direktor des Saar- Forst-Landesbetriebes, der Ministerin und den mit-spazierenden Schreinern einen kurzen Überblick über den Zustand und die Zukunft der saarländischen Wälder.

Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Menschen die Mühe machen und die knappen Infos der zwölf Tafeln verinnerlichen – und dass hoffentlich nie wieder ein Schüler die Hand hebt und sich mit „Ikea-Holz“ blamiert…

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