IHRE WERBUNG IM WOHNHANDWERKER

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Nur im Ausland wird noch neu gebaut

Die Firma Hugo Mayer Orgelbau GmbH aus Heusweiler ist seit 1953 bekannt als Meisterwerkstätte für Pfeifenorgelbau in Spitzenqualität. In ihrer Manufaktur entstehen individuelle Instrumente für Kirchen,

Konzertsäle, Musik- und Hochschulen sowie für den Privatbereich.

Geschäftsführer Stephan Mayer vor einem „Spieltisch“ einer seiner Orgeln.

Bei diesem Anblick würde jedem Schreiner das Herz aufgehen: eine richtige, alt-ehrwürdige Tischlerwerkstatt gibt es hier zu bestaunen: mit traditionellen Werkzeugen, richtigem Holz und einem Geruch, wie er nur durch die Verarbeitung von Vollholz entsteht. Das beeindruckt, das hat Klasse – und seine Gründe. Geschäftsführer Stephan Mayer bringt es auf den Punkt: „Ein Orgelbauer ist immer auch ein guter Schreiner.“

Der 47-Jährige muss es wissen, hat er doch den Orgelbau quasi mit der Muttermilch aufgesogen, ist im großelterlichen Betrieb schon als Kind Stammgast gewesen und hat es selbst – nur logisch – zum Orgelbaumeister und zum geschäftsführenden Gesellschafter der Hugo Mayer Orgelbau GmbH gebracht. Diese beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter, in den 1980er-Jahren waren es auch schon mal 50 Fachkräfte, die in der großräumigen Werkstatt in Heusweiler gearbeitet haben. Das war die Hochzeit der Orgelneubauten, als ein Betrieb wie der Mayersche sich vor Aufträgen kaum retten konnte. Inzwischen hat sich der Markt radikal verändert und Neubauten, wie momentan eine Konzertsaalorgel in Russland, sind die Ausnahme von der Regel und fast nur noch im Ausland zu akquirieren. „Hierzulande kommen Aufträge in der Hauptsache von Kirchen, deren Orgel gewartet, restauriert oder repariert werden muss“, sagt Stephan Mayer. Für seinen Betrieb ist das kein Problem, da man sich rechtzeitig auf die neuen Marktgegebenheiten eingestellt hat. Das unterscheidet eben eine gute von einer weniger guten Geschäftsführung – den guten, alten Zeiten nachtrauern bringt nichts, allenfalls miese Bilanzen. Stephan Mayer zehrt natürlich von dem exzellenten Ruf, den sein Betrieb in ganz Europa und natürlich auch hierzulande genießt. Das ist ein großes Pfund, wie er nicht ohne Stolz erwähnt: „Das Besondere und Gute an unserer Branche ist, dass die Kunden quasi von selbst kommen. Über Empfehlungen, Mund-zu-Mund-Propaganda oder das Internet. So sind jetzt auch zwei Aufträge in Spanien und eben Russland zustande gekommen“, sagt Stephan Mayer und erläutert die Vorgehensweise in solchen Fällen. „Jeder Betrieb hat seine Besonderheiten, das kommunizieren wir offen, das wissen aber auch die potenziellen Auftraggeber. Wir haben also ein Image, das uns bei bestimmten Anforderungen quasi automatisch ins Spiel bringt.“ Was sich für den Laien zunächst paradiesisch anhören mag, hat natürlich auch seine Tücken. So kann der Geschäftsführer immer nur reagieren und hoffen, dass für seinen Betrieb passende Aufträge und Ausschreibungen auf den Markt kommen. Aber es scheint ja zu funktionieren, weil es eben so ist, wie es ist. Trotzdem sagt er ganz unverblümt: „Der Orgelmarkt ist kein freier Markt.“ Während das Neubaugeschäft also weniger geworden ist, nehmen die Reparatur- und Wartungsaufträge zu. Das hat viele Gründe, einer von ihnen ist ein Zeitgeistphänomen, das die historischen Orgeln schneller altern lässt: Seit einigen Jahrzehnten werden an die Kirchenräume Erwartungen herangetragen wie an ein Wohnzimmer: Gottes Wort soll in wohliger Wärme verkündet werden. Die Kirchenräume werden dafür von knapp über zehn auf 18 Grad geheizt, was für die höher positionierten Orgeln teils Temperaturen jenseits der 20 Grad bedeutet. Wenn die Orgel dann im Gottesdienst erklingt, wird in die Pfeifen und die vorgelagerten Windladen der Orgel Warmluft geblasen, die wesentlich mehr Feuchtigkeit enthält als kalte Luft. Zusammen mit der Essigsäure steht diese feuchte Luft dann über Tage in den langsam erkaltenden Pfeifen – eine Katastrophe für das Material.

Und der Wandel des kirchlichen Lebens wirkt sich beileibe nicht nur auf die alten Bleipfeifen schädlich aus. Die hölzernen Bestandteile der Orgeln sind von Schimmel bedroht, seit es immer weniger Küster gibt, die ihre Kirchen immer genau dann lüften, wenn es draußen warm und trocken ist. Der landauflandab unsachgemäße Umgang mit den oft historischen Musikinstrumenten in den Kirchen ist also gut fürs Geschäft eines Orgelbauers wie Stephan Mayer. Denn so verkürzen sich die Wartungsinterwalle ganz zwangsläufig.

Sein Unternehmen ist aber – ganz grundsätzlich – auch „vom Wohlergehen christlicher Religionen“ abhängig, was in Zeiten des religiös motivierten Terrors eine besonders pikante Note hat. Gelassenheit scheint an dieser Stelle oberste Geschäftsführer-Pflicht. Aber Stephan Mayer ist längst nicht nur Geschäftsmann, sondern auch Orgelbauer aus Leidenschaft und versucht deshalb immer auch selbst mitzuarbeiten: „Ganz wichtig, denn die handwerklichen Fähigkeiten müssen trainiert werden.“ Sein Ehrgeiz geht aber noch viel weiter. Schließlich hat er sich als Jugendlicher das Orgelspiel selbst beigebracht, nachdem er zunächst auf Klavier und Gitarre gesetzt hatte. Heute kommt ihm die breite musikalische Grundausbildung in der Ausübung seines Berufes sehr zugute, denn Stephan Mayer möchte „Orgeln zeitgenössisch bauen“. Soll heißen, die klassische Architektur muss nicht der Weisheit allerletzter Schluss sein.

Ein Musterexemplar dieser in die Praxis umgesetzten Philosophie gibt es in der katholischen Kirche „Maria König“ im Heusweiler Ortsteil Obersalbach zu bestaunen. Dort lässt nicht nur die Architektur des Kirchenneubaus aufhorchen, sondern auch die besondere Form der Orgel, die firmenintern als „Opus 408“ geführt wird. Soll heißen, das ist Orgelneubau Nummer 408 in der Geschichte der Firma Hugo Mayer Orgelbau GmbH. Und der kann sich sehen – und natürlich hören lassen. Die futuristische und eher puristische Formensprache des Orgelgehäuses passt sich perfekt in die Architektur des Raumes an – Harmonie in Vollendung. Das beeindruckende Orgelgehäuse in massiver Eiche ist gewachst und geht auf einen Prospektentwurf der Architekten Alt & Britz sowie Stephan Mayer zurück. Ein Referenzobjekt – und längst nicht das einzige im Saarland, das die Faszination des Orgelbaus und die Möglichkeiten des Ausbildungsbetriebs in Heusweiler zeigt.

Mehr Infos:
Stephan Mayer Hugo Mayer Orgelbau GmbH
Völklinger Straße 2, 66265 Heusweiler
Telefon 06806-7095
E-Mail stephan.mayer@orgelbau-mayer.de
www.orgelbau-mayer.de