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Wenn der Abt bei eBay shoppt, gibt es Arbeit für Claus Ames

Restaurator und Holzbildhauer Claus Ames aus Tholey war als „Hausschreiner“ maßgeblich an der Sanierung der Abtei in der Nähe seiner Werkstatt beteiligt. Er sagt: „Das Kunsthandwerkliche interessiert mich besonders an der Kirche.“

Bildnachweise: Ames Holzbearbeitung & inplan-media

Selbstironie ist ein hohes Gut, denn schön zu wissen, dass sich hier einer nicht über Gebühr ernst nimmt, obwohl er es könnte. In der Werkstatt von Claus Ames hängt ein vergilbter Zettel mit dem gereimten Spruch: „Es weiß ein jeder Kenner, Ames Möbel brennen länger.“ Das hat etwas, steht der Hausherr doch nachweislich für das Gegenteil: Langlebigkeit, Substanzerhalt und dem Streben nach Werthaltigkeit und Beständigkeit in Verbindung mit architektonischer Anmut.

Der heute 63-Jährige ist ein Restaurator und Holzbildhauer aus Leidenschaft, das merkt man jedem seiner Sätze an. Auch will er gerne noch mit 78 seinem Beruf nachgehen – wenn es die Gesundheit denn zulässt. Er macht einfach gerne und gut, was er denn macht und tut: Vornehmlich Kirchenmöbel und Antiquitäten restaurieren oder bauen, wie jetzt geschehen in unmittelbarer Nachbarschaft seiner Werkstatt. Claus Ames hatte nämlich (mal wieder) die Ehre, seine Handwerkskunst in der Benediktinerabtei St. Mauritius Tholey zeigen zu dürfen, etwa bei der Sanierung und Erweiterung des historischen barocken Chorgestühls – in Erwartung des Ordens, dass schon sehr bald mehr Mönche die Abtei bewohnen werden.

Wenn man sieht, was der passionierte Hutträger („Seit meinem 24. Lebensjahr sind die Haare weg.“) aus einem Stück Holz zaubern kann, muss man Gott danken, dass sein ursprünglicher Berufswunsch nicht in Erfüllung gegangen ist: Claus Ames wollte Goldschmied werden. Das hat nicht geklappt, stattdessen hat er bei Johann Mettler in St. Wendel das Schreinerhandwerk gelernt. Dann folgten der Gesellenbrief als Holzbildhauer in der Pfalz und ein Begabtenstipendium in Venedig. Nach dem Ruf der Heimat machte sich Ames Ende der 1980er- Jahre mit einem eigenen Betrieb selbstständig. Heute beschäftigt er einen Schreinermeister und eine Auszubildende. Nimmt die Arbeit überhand, hilft schon mal der Sohn oder er kooperiert mit anderen Schreinern.

Die Arbeit im Kloster nebenan hat es Ames besonders angetan. Weil dort endlich etwas passiert ist und weil sehr viel Wert auf Authentizität gelegt wird. Das schreibt er den Mönchen zu, vor allem aber dem Anspruch der Industriellenfamilie Meiser, für die er nur lobende Worte hat. Dann zeigt er, wie in liebevoller Kleinarbeit das alte Chorgestühl der Abtei von den Gebrauchsspuren der Jahrhunderte befreit wurde und dann im gleichen Stil ein Neubau entstanden ist. Er schwärmt von nachgebauten Perlstäben, barocken Profilen oder den gewaltigen Karyatiden in der Abtei. Karyatiden sind übrigens Skulpturen einer weiblichen Figur mit tragender Funktion in der Architektur. Sie ersetzen Säulen oder Pfeiler bei Portalen und in der Fassadengliederung.

Auch Ornamente aller Art haben es Ames angetan und er hat augenscheinlich kein Problem, alles bis ins kleinste Detail nachzubauen. Ein Künstler im Arbeitsgewand eines Schreiners, der auch schon mal die CNC-Maschine bei der Sanierung eines Chorgestühls von 1704 zum Einsatz bringt!

Zwei Monate haben Ames und seinen Mitarbeiter jetzt für die Abtei gearbeitet und den Marienaltar und die Podeste wieder auf Vordermann gebracht. „Ich gebe zu, im Bestand zu reparieren macht mir besonders viel Freude“, sagt Claus Ames und hört nicht auf, Beispielfotos zu zeigen, die allesamt sehr eindrucksvoll sind. Auch meint er, dass ihn an der Kirche vor allem das Kunsthandwerkliche interessiert, weshalb er seit 15 Jahren immer wieder gerne für die Abtei um die Ecke arbeitet: „Es ist mein Leben.“ Und wer hier Pathos vermutet, hat den Mann noch nicht kennengelernt, der sich als Autodidakten bezeichnet, auch weil er sich sein gesamtes kunstgeschichtliches Wissen selbst angeeignet hat.

Und wenn er mal nicht das älteste Kloster Deutschlands mitrenovieren darf? „Mich interessieren auch Hochglanzoberflächen, Schelllackpolituren bei alten Möbeln oder auch Vergoldungen.“ Besonders am Herzen liegt dem Handwerker, der von sich sagt, dass er kein reicher, aber ein zufriedener Mann ist, die Initiative „Schreinerunikate, die mit dem Stein im Brett“. Seit 2008 ist Ames Mitglied einer Holzgruppe, die in einer Dauerausstellung im Alten Rathaus in St. Wendel ihre Produkte präsentiert. „Unser Anspruch ist es, mit Holzverarbeitern aus der Region, Menschen aus der Region für Holz und die daraus entstehenden Produkte zu begeistern“, so Ames, der noch eine ganz besondere Episode aus seiner Arbeit in der Abtei zu Besten geben kann: „Kürzlich hat mich der Abt aus dem Kloster angerufen und gefragt, ob ich um ein von ihm bei eBay-Kleinanzeigen im Internet erstandenes Holzbild mit religiösen Motiven einen Schrank für die Abtei zimmern könne? Konnte ich!“ Zusammengefasst heißt das wohl: Wenn der Abt bei eBay shoppt, gibt es Arbeit für Claus Ames.

 

Mehr Infos und Kontakt:

Ames Holzbearbeitung

Inh. Claus Ames

Im Matzenecken 19a, 66636 Tholey

Telefon: 06853-5285

E-Mail: c.ames(at)gmx.de

Internet: www.ames-holzbearbeitung.weebly.com