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Latein und Musik haben aus ihm einen Top-Schreiner gemacht

Schreinermeister Rolf Jung aus St. Ingbert führt in dritter Generation einen Betrieb, der von seinen Stammkunden lebt und dem Digitalisierung (fast) nur in der Werkstatt wichtig ist.

Bildnachweis: Schreinerei Jung/inplan-media

Es gehört schon einiges an Selbstbewusstsein dazu, im Jahr 2018 als Firmeninhaber auf eine eigene Website zu verzichten. Rolf Jung, der gut gelaunte Schreinermeister aus St. Ingbert, der den 1934 gegründeten Familienbetrieb nun schon in dritter Generation führt, hat aber ganz bewusst keinen eigenen Auftritt im Internet: „Brauche ich nicht“, so seine unmissverständliche Aussage. Und warum nicht, wenn die Frage gestattet ist? „Wir arbeiten fast nur für Privatkunden und diese sind überwiegend auch Stammkunden. Wenn neue Kunden dazukommen, dann fast immer auf Empfehlung der treuen Kunden, für die zum Teil schon mein Vater und mein Großvater gearbeitet haben“, sagt der 54-Jährige, der momentan und überhaupt „sehr zufrieden mit der Auftragslage“ ist. Kein Grund also, etwas zu ändern.

Etwa ein Viertel des Umsatzes macht der Kleinbetrieb mit drei Mitarbeitern (davon ein Lehrling) plus Chef mit der Firma Festo, die seit Jahren verlässlich bei der Schreinerei Jung Platten mit bestimmten Lochmustern bestellt, die Rolf Jung mit seiner CNC-Maschine leicht liefern kann: „Ehrlich, ich weiß nicht mal genau, wofür die Festo diese Platten braucht – aber sie sind ein guter und regelmäßiger Kunde.“ Also auch hierfür ist kein eigener Webauftritt nötig, weil die Abläufe klar sind und für die Erledigung der Aufträge nur ein digitaler Maschinenpark, nicht aber ein digitaler Werbeauftritt vonnöten ist.

Zum Hintergrund: Festo ist in insgesamt 176 Ländern rund um den Globus präsent. Knapp die Hälfte der weltweit knapp 20.000 Mitarbeiter arbeitet in Deutschland an den Standorten Esslingen am Neckar und eben St. Ingbert. Die Festo AG & Co. KG ist weltweit führend in der Automatisierungstechnik und Weltmarktführer in der technischen Aus- und Weiterbildung. Wohl dem, der solch ein Unternehmen zu seinen Kunden zählen darf – wie die Schreinerei Jung.

Dass es die Schreinerei Jung heute überhaupt noch gibt und der Inhaber den wohl bestellten Betrieb von Vater und Opa weiterführen konnte, hat viel mit Latein und Musik zu tun? Aber was haben diese beiden Schulfächer mit einem Schreiner-Betrieb zu schaffen? Ganz einfach, Rolf Jung hat einst auf der Zielgeraden seiner gymnasialen Karriere gemerkt, dass sich sein hartnäckiges Desinteresse an den beiden genannten Fächern dahingehend auswirken wird, dass er das Abitur wohl in den Wind schießen muss. So ist bei ihm von einem auf den anderen Tag die Erkenntnis gereift, dass er Schreiner werden möchte. „Kurz entschlossen bin ich am anderen Tag zu meinem Vater und habe ihm dies mitgeteilt – er war erstaunt aber auch zufrieden, dass er jetzt wohl einen potenziellen Nachfolger wird ausbilden können.“ Das Gymnasium übrigens hat Jung danach nie wieder gesehen.

Von nun an waren Möbel, Böden, Decken, Türen und allerlei Reparaturen seine Welt – und das hat sich bis heute nicht verändert. Rolf Jung beschreibt seinen Betrieb als eine typische Schreinerei in einer so kleinen Stadt wie St. Ingbert: „Wir machen halt alles, was nachgefragt wird. Eben auch Kleinigkeiten, wenn wir den Kunden damit helfen können.“ Er erzählt weiter, dass er seine Geschäfte zu 90 Prozent in St. Ingbert macht, aber es gibt auch Kunden im Radius von 50 Kilometern Entfernung.

Rein schreinertechnisch gesehen war Rolf Jung ein Spätzünder, wie er selbst sagt. Zwar habe er schon als Kind immer in der Werkstatt gespielt und gebosselt, aber der Berufswunsch ist ihm erst nach dem gymnasialen Latein und Musiktrauma klar gewesen. Und das ist auch gut so. Nach der Lehre im elterlichen Betrieb (die Mutter war für den Papierkram zuständig) hat es ihn in den Schwarzwald verschlagen. Schließlich sollte man zwecks Horizonterweiterung mal rausgehen. „Das hat mir auch echt gut getan und war meine eigentliche Lehrzeit“, so der Bezirksobermeister des Saar-Pfalz-Kreises zu seinem Werdegang.

Dieser muss insgesamt sehr erfolgreich gewesen sein, ist Rolf Jung doch heute auch Mitglied im Gesamtvorstand des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar. Sein Engagement im Verband begründet er auch damit, dass er sich massive Sorgen um das Image des Handwerks macht und auch die Nachwuchsgewinnung als äußerst problematisch erachtet. „Die Menschen sind heute verwöhnt und reizüberflutet. Junge Leute da für den vergleichsweise lernintensiven Schreinerberuf zu begeistern, ist nicht leicht – aber auch nicht unmöglich.“ Früher, zu seiner Lehrzeit etwa, gab es im Stadtgebiet von St. Ingbert zehn Schreinereien, jetzt sind es noch zwei, vielleicht drei, wie er sagt. „Ich engagiere mich im Verband und auch für meinen Beruf, weil ich sicher bin, dass es den Einsatz braucht, wenn wir nicht schon recht bald ohne neue Lehrlinge dastehen wollen.“ Auch versucht er im Saar-Pfalz-Kreis wieder einen Schreinerstammtisch zu etablieren, wenngleich auch hier durch die allgemein zu beobachtende Reizüberflutung die Kollegen immer schwerer zu motivieren sind. Schwer ja, aber aufgeben wird Rolf Jung deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil! Der Mann, der in der Freizeit gerne wandert und mit seiner Frau spazieren geht, ist sich sicher: „Es wird zu wenig gemacht!“ Und eben das will er ändern!

Was er hingegen nicht möchte, ist seinen Opa nachzuahmen, war dieser doch bis exakt zu seinem 85. Geburtstag jeden Tag in der Werkstatt – dann nicht mehr. „Ich suche mir jetzt langsam einen Nachfolger und vielleicht habe ich in unserem aktuellen Lehrling sogar schon jemanden gefunden“, so der 54-Jährige, der sich dann eines Tages ganz auf ein weiteres „schönes Hobby“ von ihm konzentrieren möchte: „Mit Massivholz arbeiten!“ Ein echter Schreiner eben – mit Haut und Haaren…

 

Mehr Infos:

Schreinerei Jung

Inhaber Rolf Jung

Josefstaler Straße 4

66386 St. Ingbert

 

Telefon 06894-2865

E-Mail: jung.schreinerei(at)t-online.de