IHRE WERBUNG IM WOHNHANDWERKER

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Nachfolger dringend gesucht

Für das eigene Unternehmen geeignete Nachfolger zu finden wird zunehmend zum Problem in Deutschland. Auch bei den Wohnhandwerkern in der Region zeigt sich dieser verhängnisvolle Trend. Doch es gibt Wege und Möglichkeiten, das Firmenerbe außerhalb der Familie zu organisieren.

Es ist eher die Ausnahme denn die Regel, dass sich die Firmennachfolge interfamiliär und damit ganz natürlich regelt. Soll heißen: Nicht alle Inhaber eines Wohnhandwerker-Betriebes haben so viel Glück wie Horst Dalheimer (82), der schon vor Jahren das operative Geschäft des großen Innenaus- und Messebauers Zeiher in Klarenthal in die Hände seiner Tochter Monika gelegt hat und seither als aktiver Senior die Betriebsentwicklung aus dem Hintergrund mitgestaltet. Der Familienbetrieb wurde rechtzeitig an die nächste Generation weitergegeben. Ähnliches Glück wurde bei Sander Interieur in Saarbrücken zum Erfolgsrezept, bei Parkett Bickelmann und auch bei der Schreinerei Dincher in Püttlingen – auch dort ist der Senior nur noch am Rande aktiv, die Geschäfte führt seit Jahren Peter Dincher.

Bei der Schreinerei Heisel in Niedaltdorf hat der Sohn gerade seinen Meister mit Bravour gemacht und jetzt über zehn Jahre Zeit, sich einzuarbeiten, bis der bisherige Firmeninhaber die Geschäfte mit ruhigem Gewissen übergibt. In Elm, bei der Schreinerei Haas, arbeiten sich sogar zwei Töchter und ein Sohn intensiv darauf ein, eines Tages das Erbe von Raphael Haas weiterzuführen. Vorbildlich, aber nur machbar, wenn der Nachwuchs auch Interesse und Geschick an der Firmennachfolge hat.

Insgesamt täuschen diese Beispiele über eine mehr als ungesunde Entwicklung hinweg, die sich „eklatante Nachwuchssorgen“ nennt. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln schlägt deshalb Alarm: „Mittlerweile werden nur noch vier von zehn inhabergeführten  Unternehmen innerhalb der Familie übertragen. Für diese Entwicklung gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen gibt es öfter keinen Nachwuchs innerhalb der Familie, an den der Betrieb weitergereicht werden könnte. Und falls doch, haben Kinder, Enkel und andere Verwandte häufig andere Berufswünsche und Vorstellungen als den Einstieg in die Familienfirma.

Weil sich die Nachfolge heutzutage komplizierter gestaltet als früher, bleiben viele Firmenlenker länger am Steuer als geplant. So hat die Förderbank KfW festgestellt, dass mittlerweile deutlich mehr Unternehmer ans Rentenalter heranrücken, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war: Während 2002 erst zwölf Prozent der mittelständischen Unternehmer älter als 60 Jahre waren, sind es mittlerweile 22 Prozent. Und mit 14 Prozent gehören heute auch deutlich mehr Unternehmenslenker zur Altersklasse der 55- bis 59-Jährigen als im Jahr 2002 – damals waren es lediglich acht Prozent. Zählt man beide Altersgruppen zusammen, dann ist unterm Strich inzwischen mehr als jeder dritte mittelständische Firmeninhaber ein sprichwörtlicher „Senior-Chef“. Hinzu kommt: Das Nachfolgedilemma wird größer, denn viele Unternehmer aus den geburtenstarken Jahrgängen Anfang der 1960er-Jahre werden sich ab 2020 dem Ruhestandsalter nähern. Damit wird der demografische Wandel den Mangel an Nachfolgern in ein paar Jahren noch zuspitzen.

Zum Hintergrund: In Deutschland gibt es rund 3,75 Millionen Unternehmen – 94 Prozent davon befinden sich in der Hand von Einzelunternehmern oder Familien. Lässt man die Kleinstbetriebe außen vor, also Einzelunternehmer ohne feste Angestellte, die zu klein für eine Übergabe sind, dann müssen aus Alters- oder Krankheitsgründen des Inhabers jährlich knapp 30.000 Unternehmen übergeben werden.

Wie finden nun aber die jährlich knapp 30.000 übergabewilligen Unternehmer, von denen mindestens 60 Prozent aktiv nach einem Nachfolger suchen müssen, einen geeigneten Kandidaten? Hilfreich dürfte es in den meisten Fällen sein, einen professionellen Berater hinzuzuziehen. Die IHKs und Handwerkskammern eispielsweise bieten Beratungen zum Thema Unternehmensnachfolge an – diese könnten aber noch deutlich stärker genutzt werden, wie auch Michael Peter, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar, zu berichten weiß: „Ab einem Alter von 58 Jahren, spätestens ab dem 60. Geburtstag sollte man sich Gedanken machen.“ Er empfiehlt den rund 40 Wohnhandwerkerbetrieben unter seinen Mitgliedern, die in den kommenden Jahren Nachfolger suchen, sich auch beim Verband über mögliche Nachfolgeszenarien zu informieren. Unter anderem bietet der Verband, so Michael Peter, eine kostenlose Klärung der unternehmens- und arbeitsrechtlichen Situation oder eine Bewertung des Maschinenparks an.

Mit zunehmendem Alter des Seniorchefs werden häufig auch die Investitionen in das Familienunternehmen zurückgefahren – mit weitreichenden Konsequenzen: Die betriebliche Ausstattung ist nicht mehr „up to date“, neue Geschäftsfelder bleiben unerschlossen. Zusammen mit dem Seniorunternehmer altert häufig auch der Kundenstamm – und droht wegzubrechen. Damit es in solchen Fällen dennoch zu einer erfolgreichen Firmenübergabe kommen kann, ist es Aufgabe des Beraters, die Erwartungen der Verhandlungspartner an die Realität anzupassen.

Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von Internetportalen wie nexxtchange.org vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die beim „Matching“ helfen können. Damit Unternehmensübergaben besser gelingen, sollten verschiedene Wege wie Internetbörsen und Beratungsgespräche kombiniert werden. Denn immerhin 45 Prozent der älteren Firmenlenker geben in den IHK- und HWK-Beratungen an, dass sie trotz Suche keinen passenden Nachfolgekandidaten gefunden haben. Das muss nicht sein, wie Geschäftsführer Michael Peter meint: „Es gibt sie schon noch, die jungen Meister, die die Herausforderung der Selbstständigkeit annehmen wollen!“