IHRE WERBUNG IM WOHNHANDWERKER

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Das Magazin erscheint sechs Mal jährlich und erreicht rund 1.500 Wohnhandwerker-Betriebe, Architekten, Ingenieurbüros und Bauträger sowie weitere am Wohnhandwerk interessierte Gewerbetreibende. Die Gesamtauflage beträgt derzeit 1.750 Exemplare.

Von der Titel- bis zur vierten Umschlagseite sind viele verschiedene Varianten zur Platzierung Ihrer Werbung möglich - ob ein-, mehrmalig oder als Jahrespaket.

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Der bestimmt leidenschaftlichste Schreiner des Landes

Wenn junge Menschen wie Mathias Heisel aus Rehlingen-Siersburg den Meister machen, kann es um die Zukunft des vielleicht schönsten Berufs der Welt nicht so schlecht bestellt sein. Warum? Lesen Sie selbst!

Es sprüht nur so aus ihm heraus und wenige Minuten nach dem Kennenlernen ist klar: Hier erzählt der ganz sicher leidenschaftlichste Schreiner des Saarlandes, wie er auf die Idee zu seinem Meisterstück kam – und, wie er es umgesetzt hat. Ganz ehrlich, dieser unglaublich innovative Schreibtisch, der hier vor einem steht, sein Meisterstück, ist beeindruckend und jeden Cent der kalkulierten 19.000 Euro (virtueller) Verkaufspreis wert. Aber verkaufen möchte der 21-Jährige das gute Stück auf keinen Fall. Im Gegenteil: Er hat Pläne damit. Denn dieser junge Mann weiß, was er will und wo er hinmöchte. Dies lässt sich hervorragend in seiner Beschreibung zum Meisterprüfungsprojekt nachlesen: „Da ich voraussichtlich im September 2016 die Meisterweiterbildung vollendet habe und danach in den elterlichen Familienbetrieb als Meister eingestellt werde, werden mir nach und nach mehr leitende Aufgaben übertragen. Da diese in vielerlei Hinsicht auch im Schwerpunkt mit der Auftragsbeschaffung und Auftragsplanung sowie Materialbestellung und Personalplanung zu tun haben, werde ich voraussichtlich mehr Büroarbeit bekommen… Wegen dieser Beweggründe habe ich mir überlegt, dass es relativ sinnvoll wäre, als Meisterstück einen Schreibtisch zu bauen, da ich an diesem bestimmt sehr oft in Zukunft arbeiten werde. Der Schreibtisch soll ein Aushängeschild für den Betrieb sein und meine handwerklichen Fähigkeiten widerspiegeln.“ Mit Fug und Recht lässt sich sagen: das ist gelungen. Mehr noch! Der Schreibtisch aus Formverleimung in Weißlack und Eiche ist nicht nur 78 Zentimeter hoch, 194 Zentimeter lang und hat eine Tiefe von 80 Zentimetern, nein, er ist auch ein ästhetisches Meisterwerk in vollendeter Perfektion. Dies hat auch die Meisterjury erkannt und Mathias Heisel 94 von 100 möglichen Punkten zuerkannt. Im Fachgespräch hat er sogar die volle Punktzahl erreicht. Auch hier eine glatte Eins! Mit viel Liebe zum Detail hat Mathias Heisel seine Überlegungen zum Meisterstück dokumentiert, um nachvollziehbar zu machen, warum er was und wie gemacht hat: „In dem Schubkasten, der sich in der Tischplatte des Schreibtisches befindet, soll Platz sein für Schreibmaterial und wichtige Unterlagen, da dieser durch ein Magnetschloss versperrt ist, auch eventuell Wertsachen, wie zum Beispiel ein Laptop. In den anderen drei Schubkästen soll Platz für Ordner, Telefonbücher, Bestellkataloge und vieles mehr sein. Die Tischplatte des Schreibtisches besteht aus einer Formverleimung, die wiederum aus einer Innen- und Außenschale besteht. Diese sind mit einer Vorder- und Hinterseite sowie kopfendigen Seiten überfälzt verleimt. Dieser Hohlkörper läuft von rechts oben mit einer Hohlkörperdicke von 120 Millimetern erst 1.550 Millimeter gerade nach links, um dann über die linke Seite mit einem Halbkreis, der einen Außendurchmesser von 780 Millimetern hat, nach unten zu gehen, wobei sich die Tischplatte wegen zwei unterschiedlicher Bögen auf 60 Millimeter verjüngt, um dann wieder 390 Millimeter gerade nach rechts zu gehen. In der oberen Tischplatte ist mittig 377 Millimeter vom rechten Rand ein Schubkastendoppel ausgefräst. Beide Teile sind reinweiß im Glanzgrad seidenmatt lackiert. Der Schubkasten hinter dem Doppel ist mit einer Kulissenführung ausgestattet, die mit einem Tip-on ausgestoßen wird, der sich hinterm Schubkasten befindet. Die Seitenteile sind mit einer doppelten Zinkung ausgestattet, bei der eine zweite Holzart so eingearbeitet ist, dass sie sich mit vier Millimetern Abstand um die Schwalben zieht. Besonderheit hier ist, dass der Boden in das Schubkastenhinterstück auch eingenutet ist, aus dem Grund, da von unten ein Stahlbolzen in das Schubkastenhinterstück eingebohrt ist, der von oben mit dem Neodym-Magnet angehoben wird. Der Schubkasten ist mit einem Klarlack lackiert. Zwischen dem formverleimten Hohlkörper wird eine Seitenwand mit Lamellos eingesetzt, wo dann wiederum zwei Zwischenböden mit Lamellos eingesetzt werden. Die Rückwand wird ebenfalls zwischen den formverleimten Hohlkörper gesetzt, ist zehn Millimeter kürzer als die Schreibtischplatte und mit einer falschen Feder verbunden. Bei den drei Schubkästen, die im Korpus und alle gezinkt sind, ist jeweils eine Seitenwand rund. Bei dem oberen und mittleren Schubkasten ist der Boden an drei Seiten eingenutet und das Hinterstück abgesetzt, sodass der Schubkastenboden von hinten eingeschoben werden kann. Bei dem unteren Schubkasten ist der Boden mit der runden Seitenwand mit Lamellos verbunden. Der Boden ist 16 Millimeter stark und von unten mit dem Schubkastenvorder- und –hinterstück verschraubt. Alle drei Schubkästen sind mit Movento-Vollauszügen ausgestattet, die eine Blumotion-Funktion haben. Geöffnet werden sie über einen Druckschalter mit einem Auswurfmotor von Blum, dem Servo-Drive – jeder einzeln für sich. Die drei Druckschalter sowie die Magnethalterung befinden sich in der aufgedoppelten Korpusseite und sind unter einzelnen Wellen versteckt. Die Magnethalterung wird mit einem Zapfenband rausgeschwenkt und eine Welle, die den Neodym-Magnet enthält, danach abgezogen. Die Eckverbindung der aufgedoppelten Korpusseite wie auch das Schubkastendoppel sind auf Gehrung. Die Schubkastendoppel springen gegenüber der Schreibtisch- platte zurück und werden der Rundung angepasst und haben rundum sowie zueinander drei Millimeter Luft. Die Rückwand, die Seitenwand, die Zwischenböden, die drei Schubkästen, die aufgedoppelte Seitenwand und die Schubkastendoppel werden mit Klarlack im Glanzgrad seidenmatt lackiert.“ So beschreibt nur einer, der sich richtig Gedanken gemacht hat und schon sehr lange „dabei ist“. Bereits mit vier durfte er Vater Andreas Heisel (heute 53) begleiten und – „bewaffnet“ mit Schleifpapier und Schraubendreher – mithelfen, die Garderobe im Kindergarten zu installieren: „Die Kleiderhaken im Flur kamen vom Papa, die Schrauben von mir“, sagt der Sprössling, der nur so sprüht vor Tatendrang und angenehm ansteckendem Ehrgeiz. Stolz erzählt er, dass für sein 200 Kilogramm schweres Meisterstück 14 Kilogramm Leim und 15 Liter Lack verbraucht wurden, er 227 Stunden daran gearbeitet hat und dass die „runde Form, die für einen Schreiner am schwierigsten zu verarbeitende Form“ ist. Ja, und das alles ohne CNC-Maschine, auf die die Schreinerei Heisel bislang bewusst verzichtet. Überhaupt sind Handarbeit und das Arbeiten mit Massivholz der Traum des sympathischen Schreinertalents. In Zukunft möchte er mit aller Konsequenz mithelfen, den astreinen Familienbetrieb mit derzeit sechs Mitarbeitern weiterzuentwickeln und nachhaltig zukunftsfähig zu machen. Vater Andreas Heisel, der sich vorrangig um die Auftragsakquise kümmert, und Mutter Andrea Heisel, zuständig für Organisation und Buchführung im Betrieb, sind sehr froh, dass ihr Sohn so engagiert bei der gemeinsamen Sache ist. Und dass er nun exakt 25 Jahre nach dem Vater sein Meisterstück abgeliefert hat, um so in dessen Fußstapfen zu treten. Die imposante Standuhr in Esche massiv mit einem Uhrwerk aus dem Schwarzwald ziert übrigens noch heute das elterliche Wohnzimmer in Niedaltdorf. Bleibt abzuwarten, wo wohl der meisterliche Schreibtisch von Sohn Mathias in 25 Jahren seinen Platz gefunden hat. Derzeit steht er – noch eher unterrepräsentiert – im ehemaligen „Kinderzimmer“. Weitere Infos: Schreinerei Andreas Heisel Neunkircher Straße 30 66780 Rehlingen-Siersburg Ortsteil Niedaltdorf Telefon 06833-894937 E-Mail heisel-nied@t-online.de