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Eine Geschichte vom Durchhalten nach Totalverlust

André Jordt und die Schreinerei Ney in Saarlouis-Fraulautern waren im Januar nach einem Brand der alten Betriebsstätte am Boden. Am neuen Standort werden jetzt wieder Holzfenster in Handarbeit produziert. Jordt hat viel Lob für Politik und Innung.

Bildnachweise: inplan-media & HKH Saar

Mit Tränen in den Augen und einem Schluchzen in der Stimme erzählt er von jenem Morgen des 21. Januar diesen Jahres, als ihn der Anruf seines Vermieters aus dem Schlaf reißt: „Die Schreinerei steht in Flammen“, teilt ihm Herbert Ney mit, von dem André Jordt gut ein Jahr zuvor die gut gehende Schreinerei Ney als Nachfolger übernommen hat. Er springt ins Auto und hört dort im Radio von der Katastrophe, die ihm alles nehmen sollte, was er beruflich hat. „Als ich angekommen bin, war praktisch alles verbrannt oder bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt: die Werkstatt, die Maschinen, die Bearbeitungswerkzeuge im Wert eines Einfamilienhauses und Material für 100.000 Euro für angefangene Aufträge.“ Das einzige was er mit Hilfe von    zwei Feuerwehrleuten mit Atemschutzmasken retten konnte, waren die Bürounterlagen der letzten beiden Jahre. Der Rest: ein Opfer der Flammen. Totalverlust. Die maximale Katastrophe. „Ich stand vor den Trümmern meiner Existenz“, sagt der 38-Jährige heute und kann auch bei diesem Satz die Tränen nur mit Mühe unterdrücken.

Genau an diesem Tiefpunkt beginnt eine unglaubliche Geschichte, die viel mit Willen, Wissen, Durchhalten, Solidarität, Hilfe und natürlich auch Glück zu tun hat. Dem Glück des Tüchtigen. Denn hätte André Jordt nicht vor seiner eigenen Brandkatastrophe einer Kundin ganz unkonventionell nach deren Hausbrand aus der Patsche geholfen, würde André Jordt jetzt nicht an seiner neuen Wirkungsstätte sitzen und wieder produzieren. „Wir haben seinerzeit alles stehen und liegen gelassen, um ihr möglichst schnell im ganzen Haus neue Fenster einzubauen.“ Als der Cousin der besagten Kundin von der Obdachlosigkeit der Schreinerei Ney erfahren hat, „wurde er mit einer Lösung bei mir vorstellig“. Gemeint ist ein günstiges Mietangebot für die ehemaligen Räumlichkeiten der Firma BECHER in der viel befahrenen Bahnhofstraße in Saarlouis-Fraulautern.

Klingt wie ein Märchen, ist aber Realität. Wahr ist auch, dass André Jordt heute das Glück im Unglück sehen kann – und mit Begeisterung darüber spricht. So hat er die Betriebsabläufe in den jetzt deutlich größeren und helleren Räumlichkeiten komplett auf den Kopf gestellt, auf Effizienz getrimmt und die Abläufe im jetzt mit ausschließlich Gebrauchtmaschinen bestückten Maschinenpark optimiert. „Auch die Falzgeometrie haben wir zusammen mit der Firma Leitz neu entworfen, jetzt gibt es ein eigens für uns erstelltes System für historische Denkmalschutzfenster“, schwärmt der Chef, der von „einem Innovationssprung aus der Not heraus“ spricht.

Aber bis es so weit war, mussten einige Steine aus dem Weg geräumt werden. An dieser Stelle stimmt der gebürtige Norddeutsche einen in dieser Klarheit selten gehörten Lobgesang auf helfende Menschen in seiner Wahlheimat an: Konkret nennt er die Dorfgemeinschaft Fraulautern, dann den rührigen Rat der Stadt Saarlouis. „Sie alle wollten, dass ich weitermache und haben geholfen, wo es nur ging. Ich muss sagen, die kurzen Dienstwege haben mich begeistert.“ Hört, hört! Auch die Innung in Person von Peter Dincher und Verbandsgeschäftsführer Michael Peter werden für ihre umgehenden Hilfeleistungen nach dem Brandinferno gelobt. So ist auch der Kontakt zu Handwerkskammer-Präsident Bernd Wegner zustande gekommen, der sich in der Folge nicht zu schade war, seinen Einfluss an den verschiedensten Stellen geltend zu machen, was André Jordt sehr geholfen hat. Denn heute steht er da und sagt: „Es läuft, ich habe das irgendwie hinbekommen.“

Offensichtlich. Mit sehr viel Eigenleistung von ihm und seinem Team, das aktuell aus vier Gesellen (alle unter 30), einer Malermeisterin (32) und einer Auszubildenden besteht und das er komplett über die umsatzlose Zeit halten konnte. Zwar unter größten Anstrengungen aber mit Bedacht. „Das größte Problem heutzutage: Man findet keine Leute und gute noch schwerer. Ich aber habe Top-Mitarbeiter, die ich unbedingt halten wollte.“ Mittlerweile belaufen sich die Investitionen in den Wiederaufbau auf über 500.000 Euro. Doch das macht sich bezahlt. Seit August, also nur ein halbes Jahr nach dem Totalverlust, produziert die Schreinerei    Ney wieder, hat volle Auftragsbücher und einen Vorlauf von sechs Monaten, bis die Kunden beliefert werden können. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass die Belegschaft momentan zu klein ist und neue Leute eben schwer zu finden sind. Aber André Jordt sucht – auch neue Auszubildenden fürs kommende Jahr – und lebt seinen lang gehegten Wunsch von der Selbstständigkeit, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen: „Viele Leute haben mich gefragt, warum ich dem Unternehmen jetzt nicht meinen Namen gebe. Das wollte ich nicht, denn wir sind sehr gut im Markt, stehen für Qualität und können auf eine Tradition seit 1947 verweisen. Das alles ist fest verankert mit dem Namen Ney, deshalb wäre es töricht, dies zu ändern“, sagt einer, der wahrlich gerne Neusaarländer ist und „nicht mehr weg möchte“. Warum auch, nach dieser märchenhaften Wiederauferstehung und der frischen Verlobung…

 

Mehr Infos und Kontakt:

Schreinerei Ney GmbH

Geschäftsführer André Jordt

Bahnhofstraße 20, 66740 Saarlouis

Telefon: 06831-84346

E-Mail: mail(at)schreinerei-ney.de

Internet: www.schreinerei-ney.de

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