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„Crémant de Saar“ – aus Trier

Die Bischöflichen Weingüter Trier produzieren Spitzenweine, sind aber weitgehend unbekannt. Güterdirektorin Julia Lübcke gewährt dem Wohnhandwerker Einblicke hinter die Kulissen und in die beeindruckenden Weinkeller.

Bildnachweise: inplan-media & HKH Saar

Auch unter Wohnhandwerkern ist er sehr beliebt – was man so hört! Wenn der Champagner gerade mal aus ist oder das Feierabendgetränk mal etwas preisgünstiger sein soll, darf es ruhig auch mal ein Crémant sein. Prost! Ah, wie herrlich das prickelt.

Aber dass der beliebte Schaumwein – wie die große Schwester aus der Champagne – nur aus Frankreich kommen kann und darf, ist eine weit verbreitete Legende. Besonders auch im Saarland. Aber dem ist nicht so, wie Güterdirektorin Julia Lübcke von den Bischöflichen Weingütern Trier glaubhaft versichert und den Gästen zum Beweis einen Probierschluck „Crémant de Saar“ einschenkt. Gemacht in Trier, hinter den Kulissen eines unauffälligen Zweckbaus in der Innenstadt. Dass hier ein Top-Weingut seinen Sitz hat, ist nicht zu erahnen, wenn man es nicht weiß. Dass aber – wie beim Wein – mehr die inneren Werte zählen, merken die Gäste spätestens beim Eintritt in die beeindruckend modern gestaltete Vinothek des Unternehmens am Sitz von Bischof Stephan Ackermann in der ältesten Stadt Deutschlands.

Der Crémant, so lernen wir, bezeichnet einen „gehobenen Schaumwein“, der aus den Sorten Weiß- und Spätburgunder gekeltert wird. Aus welcher Region, ist dabei völlig unwichtig. Nicht die einzige neue Erkenntnis, die die Gäste aus dem Saarland von der seit vier Jahren amtierenden Güterdirektorin erfahren. Diese verrät, dass die Coronapandemie Fluch und Segen für die Bischöflichen Weingüter Trier war. „Der Export war tot“, sagt sie, „dafür haben wir es jetzt schwarz auf weiß, dass Wein zu den Dingen des täglichen Bedarfs gehört und wir deshalb systemrelevant sind“. Gemeint ist, dass die Vinothek offenbleiben und das Geschäft weiterlaufen durfte. Das war erst einmal gut. Besser aber ist, dass sie heute doppelt so viel exportieren wie 2019, also vor der Pandemie. Ihre Statistik verrät aber auch, „dass die Leute früher in schlechten Zeiten besseren Wein getrunken haben“. Wer hätte das gedacht. Andererseits: Auch Weintrinker merken weniger Netto vom Brutto. Die multiplen Krisen unserer Zeit sind „gut für die Nachhaltigkeit“. So investieren die Bischöflichen Weingüter Trier verstärkt in neue technische Anlagen, etwa ein neues Kelterhaus im Ruwertal. Später soll die Architektur in der Innenstadt („Hässliches-Entlein- Gebäude“) einladend saniert werden. Große Pläne für ein Haus, das es noch nicht so lange gibt, wie man vielleicht meinen könnte.

Denn den Betrieb Bischöfliche Weingüter Trier als solchen gibt es erst seit 1966, als sich die geschichtsträchtigen drei Vorgänger „Bischöfliches Konvikt“, Bischöfliches Priesterseminar“ und „Hohe Domkirche“ zusammengeschlossen haben. Allerdings reicht die Verbindung von Klerus und Weinbau viel weiter zurück – bis ins Jahr 1249!

Heute kommen die Kunden weniger als früher aus dem kirchlichen Umfeld: „Wir erlösen rund 60 Prozent aus dem Direktverkauf an Gäste, Touristen oder dem Versandhandel. Den restlichen Umsatz machen wir mit Export, Handel und der hiesigen Gastronomie“, sagt Julia Lübcke. „In Deutschland liegt der Durchschnittspreis für eine Flasche Wein bei unter vier Euro. Unser günstigster Wein kostet mehr als doppelt so viel (8,50 Euro), denn wir produzieren Premium- und Superpremiumweine.“

Allein die Bekanntheit der Bischöflichen Weingüter Trier und ihrer Spitzenweine von Mosel, Saar und Ruwer lassen außerhalb der Region noch zu wünschen übrig. Zwar werden die edlen Tropfen in der gesamten EU, in England und dem Baltikum vertrieben, auch die USA und Kanada stehen auf der Exportliste. Dort finden sich auch Kunden aus China, Südkorea, Japan und sogar Taiwan. Außerhalb der heimischen Weinanbauregionen darf der Bekanntheitsgrad noch steigen, wie auch das Fachmagazin „FINE“ bemerkt.

„Wir sind auf einem guten Weg“, meint die Güterdirektorin und verweist auf neue Export-Agenten, die man habe gewinnen können und nicht zuletzt darauf, dass speziell der Riesling „in der Nordic Cuisine sehr begehrt“ sei.

Da haben die derzeit 40 Mitarbeiter (plus 20 Saisonarbeiter) alle Hände voll zu tun, um die edlen Tröpfchen der Marke „Bischöfliche Weingüter Trier“ ihrer wahren Bedeutung in der Weinwelt zuzuführen. Oder wie es Julia Lübcke so schön zusammenfasst: „Wir stellen mit viel Liebe handgefertigte Weine her, die großartige Geschichten über historisches und kulturelles Erbe erzählen. Das schmecken Genießer auf der ganzen Welt. Denn Riesling verbindet Menschen!“ Dem ist nur noch hinzuzufügen: Prost!

Mehr Infos und Kontakt:

Verwaltung der Bischoflichen

Weinguter Trier GbR, vertreten durch Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg und Guterdirektorin Julia Lubcke

Gervasiusstrase 1, 54290 Trier

Telefon: 0651-145760

E-Mail: info(at)bischoeflicheweingueter.de

Internet: www.bischoeflicheweingueter.de

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